Seid bitte nicht allzu enttäuscht, dass ich gestern nicht
dazu kam, etwas zu schreiben. Ich hatte, erstens keine große Lust und zweitens
ist ja auch nichts Besonderes passiert. War ja nur ein normaler Schultag, wie
jeder andere auch ;-)
Ich erzähl euch trotzdem von gestern! Es reicht, wenn man
frühestens halb, spätestens aber doch 10 vor 8 aufsteht. Wir wurden zur Schule
gefahren und ich hatte gleich mal eine Stunde Mathe. Ihr müsst wissen, in
Frankreich dauern die Stunden 55 Minuten, kommen mir aber teilweise doch
wesentlich kürzer vor! Wir fingen ein neues Thema an: Statistiken. Alles
wunderbar, das neue „vocabulaire“ habe ich zwar nicht auf Deutsch übersetzen
können, jedoch hab ich verstanden, was ich wann, bei welcher Aufgabenstellung
zu tun hab, das ist ja schließlich die Hauptsache! ;-)
Darauf folgte eine Stunde Französisch, eine viertelstündige
Pause und noch eine Stunde Französisch. Wir behandeln zurzeit „Dom Juan“, nein,
ich habe es nicht falsch geschrieben, bei den Franzosen heißt der anders! Bei
uns Don Juan, hier Dom Schüan, für die, die lieber die Aussprache mal
geschrieben sehen wollen. ;-)
Stilistische Mittel kann ich zum Glück, daher war es auch
nicht so schwer, sich hin und wieder mal, für eine Antwort zu Melden! An dieser
Stelle möchte ich Herrn Lohse danken, dass wir in der neunten Klasse die ganzen
Figuren auswendig lernen mussten, sie waren leicht anwendbar, wenn man nur
etwas französischen Touch dahinter packt, sind sie nämlich richtig!
Wir hatten danach nochmals Mathe. Während dieser Stunde hat
die Lehrerin (an dieser Stelle eine kurze Anmerkung: Ich erwähne keine Namen
von Lehrern, nur von manchen. Das liegt nicht am Datenschutz, das liegt daran,
dass ich mir die Namen nicht merken kann, bzw. sie überhaupt nicht weiß. Weiter
im Kontext.) mir über die Schulter geschaut und war erstaunt, dass ich alles
richtig hatte. Nun gut, wenn man eine Tabelle hat und nur das oben durch das
unten teilen muss, ist das weiß Gott keine Kunst! Wie dem auch sei, wir hatten
eine Freistunde, in der wir speisten. Es gab kleine Nudeln, fast wie diese
Muscheln, waren aber keine Muscheln sonder kleine Röhrchen mit Gehaktesklöpschen
und Tomatensoße.
Eine Stunde Englisch, in der wir den Film, oder die Serie,
Lost schauten. Auf Englisch klar, was aber nicht so klar ist. Mit französischem
Untertitel! Die Lehrerin hat gemerkt, dass mein Englischniveau weit über dem
der Klasse liegt und hat beschlossen, dass ich meinen Banknachbarn alles
erklären darf, wenn sie mich fragen. Ergo: Wenn ich quatsche ist das legal! Das
müsst ihr euch mal reinziehen! ;-)
Im Anschluss gab es noch eine Stunde Geschichte-Geographie. Wir
hatten zur Abwechslung mal Geo. Genauso langweilig wie Geschichte kann ich Euch
sagen und wenn man dann noch mehr damit beschäftigt ist zu verstehen, was sie
sagt, als aufzuschreiben, was sie sagt, weil man dazu einfach nicht in der Lage
ist, dann kommt man sich ziemlich blöd vor. Nach der Pause hatten wir noch eine
Freistunde. Da wurde ich zum Tischkicker eingeladen von Alexis. Er ist nett. Und
wir haben im Team die Runde gewonnen! ;-)
Zum Abschluss des Tages hatten wir noch eine Stunde
Literatur, deutsche Literatur. Bei Madame Olivier. Sie ist gebürtige Deutsche,
also gibt es keine Verständigungsprobleme und dass sie mal in Erfurt gewohnt
hat, macht sie umso sympathischer! Wir lesen zurzeit einen Auszug aus dem Buch „Als
Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr. Das beste an der Stunde war:
Mme O: „Wo spielt die Szene?“
Lily: „In Deutschland.“
Mme O: „ Bist du dir sicher?“
Lily: „Ja.“
Mme O: „ Du denkst also, nur weil ihr in der ‚classe européene
allemande’ seid, spielt diese Geschichte in Deutschland?“
Lily: „Ja!“
So, nun sag ich Euch, warum ich das so lustig fand. Die
Szene spielte in der Schweiz! :’D
Als ich dann zu hause ankam, übte ich eine gefühlte Ewigkeit
Gitarre und Gesang. Erfolgreich. 18 Uhr ging Pierre zur Musikschule und ich
sollte gewisse Zeit allein zu hause bleiben. 10 Minuten später ist Xavier von
der Arbeit Heim gekommen. Also war die Zeit alleine nicht so lange, da er noch
etwas arbeiten musste, am PC, bat er mich, Baguette zu besorgen, da ich ja am
Montag mit Martine beim Bäcker war und jetzt auch weiß, wo er ist. Lustige
Angelegenheit, ich merkte mir die ganze Zeit den Satz: „ J’aurais bien deux
baguettes Normandes, svp!“ Also, ich hätte gern zwei normannische Baguetten. Ich
sagte ihn auch, wie eingepaukt, der Verkäuferin, die mich dann ansah und sagte:
„ Sorry, die sind aus!“ Na toll, was macht man da? Genau, ich hab nach
Alternativen gefragt! Hehe, wer hätte gedacht, dass es mehr als eine Sorte
Baguette gibt? Ich nicht. Letztendlich erklärte ich ihr, dass ich ein deutscher
Austauschschüler bin, es in Deutschland so gut wie nur Brot zum Abendessen gibt
und ich keinen Plan hab, worin sich die tausend Baguettesorten unterscheiden. Nun
denn, sie gab mir zwei stinknormale Baguette und wünschte mir viel Spaß für den
weiteren Austausch. Freundliche Frau!
Zum Abendessen gab es dann Choux aux patates, also
irgendwelche Kroketten ähnlichen Fluffen. Dazu Fleisch von der Pute! Zum Dessert
Joghurt. Ich ging dann auch relativ schnell ins Bett, da der Tag an und für
sich recht anstrengend war.
Heute morgen selbe Prozedur. Nur dass mein Tag heut mit
Französisch begann. Schülervortag. Haha, ihr müsst wissen, dass sich ein
Vortrag in Frankreich wesentlich von dem in Deutschland unterscheidet! Ich war
total überfordert, da ich gar nicht wusste, worum es geht. Sie warfen nur so
mit Worten um sich, keine erkennbare Struktur… Da haben wir den ersten Punkt. In
Deutschland benötigt man eine Gliederung. Hier nicht. Punkt zwei, in
Deutschland sollte man Stichpunkte machen und sich Sätze basteln im Kopf, gut,
sollte man hier auch, aber sie haben nur vorgelesen. Und das in einem Tempo,
dass selbst die Franzosen nicht mitschreiben konnten! Ich hab am Ende nichts
verstanden, außer dass es um Jean-Baptiste Poquin, den Autor von Don Juan,
ging. Es folgte vom Lehrer eine kleine Standpauke, zum Thema Schnelligkeit und
dann eine Auffrischung der Zahlen, also wann eine Zahl auf s oder x endet und
man das mitspricht, damit haben selbst die Franzosen Probleme, aber ich hab’s
verstanden!
Geographie war das nächste was anstand. Ich bin mittlerweile
soweit, dass ich heute mit bei der Wiederholung der gestrigen Stunde mitmachen
konnte! Aber das neue Zeug war schwer zu verstehen. Ich hab deshalb
entschieden, meine Notizen auf Deutsch zu machen, damit ich ihr trotzdem
weiterhin folgen kann. Wir sprechen zurzeit über Entwicklung und
Entwicklungsländer, soweit ich das verstanden habe. Dann gab es noch eine
Freistunde und eine Stunde Physik, wir haben mit der Frequenz angefangen. Ich hab
alles verstanden, bis auf die Hausaufgabe! ;-)
Dann ging es Heim zum Essen, das erste Mal alleine, das war
mir bewusst, aber ich bin ja nicht orientierungslos und habe den Weg natürlich
gefunden! Als ich die Schule verließ, begegnete ich ein paar Klassenkameraden
von Pierre, einer meinte aus Spaß: „Na? Hat dich Pierre vergessen?- Mach dir nichts
draus, er vergisst immer seine Sachen.“ Ganz schön garstig die Menschen ;-)
Aber als ich dann erfuhr, dass Guillaume Thilo schon dreimal
verloren hat und ihn dann im Schulhaus suchen musste, musste selbst ich lachen!
Zuhause gab es dann die Perlhuhnreste mit den
Krokettendingern und Karotten. Dann hab ich mich hingelegt, weil ich müde war.
Das Ende vom Lied. Ich hab bis um 7 geschlafen. Dann gab’s Essen. Ich hab mich
auch entschuldigt, aber sie meinten, so ginge es auch schon der anderen
Deutschen, das sei ganz normal, die Umstellung eben.
Zum Abendessen gab es Risotto und Gehaktes-Käse-Klopse. Meine
Leibspeise wird es nicht. Als Dessert wieder die Joghurts und Eis. Die beste
Neuigkeit heute war, dass ich morgen die ersten beiden Stunden Ausfall habe. Die
Lehrerin sei nicht da! Also geht es für mich erst um 10 los! Also eigentlich
10.20 Uhr. Und dann habe ich drei Stunden Unterricht und kann um 2 schon wieder
gehen. Lohnt fast gar nicht, zumal es eine Stunde Mathe, eine Englisch und eine
Deutsch sind, für die ich hingehe :’D
Ich schau jetzt noch Percy Jackson auf französisch, den
ersten Teil und wünsch Euch eine gute Nacht!
Euer Nico!
Percy Jackson (erster Teil) ist auch weitaus teilweise besser wie der zweite. Im zweiten gefallen mir die neuen Charaktere jedoch mehr oder weniger besser.
AntwortenLöschenZum Thema Vorträge in Deutschland... ich hatte noch nie Stichpunkte aufgeschrieben oder vergleichbares. Eine konsequente Gliederung existiert bei mir bei PowerPointlosen Vorträgen ebenfalls nicht.
Mit einer PowerPoint ist es auch nur nach einzelnen Punkten geordnet.
Ich bin da auch eher der Typ, der sich hinstellt und ne Stunde über das Thema erzählt. Meist sind es auch Vorträge wo ich das Wissen und das Interesse dran habe, das ich wirklich einfach mal 45 Minuten durchrede. Verständlich aber ;)
Okay, ich bin es nur von meiner Schule in Gera gewohnt, dass eine Gliederung eingeteilt sein muss in 1.;2.;3.;... und dann nochmal in 1.1 und 1.2 usw. das gibt bei einigen Lehrern sonst Punktabzug.
LöschenUnd dass man einen Text vom Blatt abliest, ist mir auch neu, aber nun gut, andere Schulen andere Sitten...
^^... Gliederung existiert ganz ganz grob in meinem Schädel... so war das schon immer... weil das was ich vortrage interessiert mich eigentlich immer und darüber kann ich dann frei raus nen Vortrag halten.
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