Mittwoch, 6. November 2013

zweiter und dritter Schultag



Seid bitte nicht allzu enttäuscht, dass ich gestern nicht dazu kam, etwas zu schreiben. Ich hatte, erstens keine große Lust und zweitens ist ja auch nichts Besonderes passiert. War ja nur ein normaler Schultag, wie jeder andere auch ;-)
Ich erzähl euch trotzdem von gestern! Es reicht, wenn man frühestens halb, spätestens aber doch 10 vor 8 aufsteht. Wir wurden zur Schule gefahren und ich hatte gleich mal eine Stunde Mathe. Ihr müsst wissen, in Frankreich dauern die Stunden 55 Minuten, kommen mir aber teilweise doch wesentlich kürzer vor! Wir fingen ein neues Thema an: Statistiken. Alles wunderbar, das neue „vocabulaire“ habe ich zwar nicht auf Deutsch übersetzen können, jedoch hab ich verstanden, was ich wann, bei welcher Aufgabenstellung zu tun hab, das ist ja schließlich die Hauptsache! ;-)
Darauf folgte eine Stunde Französisch, eine viertelstündige Pause und noch eine Stunde Französisch. Wir behandeln zurzeit „Dom Juan“, nein, ich habe es nicht falsch geschrieben, bei den Franzosen heißt der anders! Bei uns Don Juan, hier Dom Schüan, für die, die lieber die Aussprache mal geschrieben sehen wollen. ;-)
Stilistische Mittel kann ich zum Glück, daher war es auch nicht so schwer, sich hin und wieder mal, für eine Antwort zu Melden! An dieser Stelle möchte ich Herrn Lohse danken, dass wir in der neunten Klasse die ganzen Figuren auswendig lernen mussten, sie waren leicht anwendbar, wenn man nur etwas französischen Touch dahinter packt, sind sie nämlich richtig! 
Wir hatten danach nochmals Mathe. Während dieser Stunde hat die Lehrerin (an dieser Stelle eine kurze Anmerkung: Ich erwähne keine Namen von Lehrern, nur von manchen. Das liegt nicht am Datenschutz, das liegt daran, dass ich mir die Namen nicht merken kann, bzw. sie überhaupt nicht weiß. Weiter im Kontext.) mir über die Schulter geschaut und war erstaunt, dass ich alles richtig hatte. Nun gut, wenn man eine Tabelle hat und nur das oben durch das unten teilen muss, ist das weiß Gott keine Kunst! Wie dem auch sei, wir hatten eine Freistunde, in der wir speisten. Es gab kleine Nudeln, fast wie diese Muscheln, waren aber keine Muscheln sonder kleine Röhrchen mit Gehaktesklöpschen und Tomatensoße.
Eine Stunde Englisch, in der wir den Film, oder die Serie, Lost schauten. Auf Englisch klar, was aber nicht so klar ist. Mit französischem Untertitel! Die Lehrerin hat gemerkt, dass mein Englischniveau weit über dem der Klasse liegt und hat beschlossen, dass ich meinen Banknachbarn alles erklären darf, wenn sie mich fragen. Ergo: Wenn ich quatsche ist das legal! Das müsst ihr euch mal reinziehen! ;-)
Im Anschluss gab es noch eine Stunde Geschichte-Geographie. Wir hatten zur Abwechslung mal Geo. Genauso langweilig wie Geschichte kann ich Euch sagen und wenn man dann noch mehr damit beschäftigt ist zu verstehen, was sie sagt, als aufzuschreiben, was sie sagt, weil man dazu einfach nicht in der Lage ist, dann kommt man sich ziemlich blöd vor. Nach der Pause hatten wir noch eine Freistunde. Da wurde ich zum Tischkicker eingeladen von Alexis. Er ist nett. Und wir haben im Team die Runde gewonnen! ;-)
Zum Abschluss des Tages hatten wir noch eine Stunde Literatur, deutsche Literatur. Bei Madame Olivier. Sie ist gebürtige Deutsche, also gibt es keine Verständigungsprobleme und dass sie mal in Erfurt gewohnt hat, macht sie umso sympathischer! Wir lesen zurzeit einen Auszug aus dem Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr. Das beste an der Stunde war:
Mme O: „Wo spielt die Szene?
Lily: „In Deutschland.
Mme O: „ Bist du dir sicher?
Lily: „Ja.
Mme O: „ Du denkst also, nur weil ihr in der ‚classe européene allemande’ seid, spielt diese Geschichte in Deutschland?
Lily: „Ja!

So, nun sag ich Euch, warum ich das so lustig fand. Die Szene spielte in der Schweiz! :’D

Als ich dann zu hause ankam, übte ich eine gefühlte Ewigkeit Gitarre und Gesang. Erfolgreich. 18 Uhr ging Pierre zur Musikschule und ich sollte gewisse Zeit allein zu hause bleiben. 10 Minuten später ist Xavier von der Arbeit Heim gekommen. Also war die Zeit alleine nicht so lange, da er noch etwas arbeiten musste, am PC, bat er mich, Baguette zu besorgen, da ich ja am Montag mit Martine beim Bäcker war und jetzt auch weiß, wo er ist. Lustige Angelegenheit, ich merkte mir die ganze Zeit den Satz: „ J’aurais bien deux baguettes Normandes, svp!“ Also, ich hätte gern zwei normannische Baguetten. Ich sagte ihn auch, wie eingepaukt, der Verkäuferin, die mich dann ansah und sagte: „ Sorry, die sind aus!“ Na toll, was macht man da? Genau, ich hab nach Alternativen gefragt! Hehe, wer hätte gedacht, dass es mehr als eine Sorte Baguette gibt? Ich nicht. Letztendlich erklärte ich ihr, dass ich ein deutscher Austauschschüler bin, es in Deutschland so gut wie nur Brot zum Abendessen gibt und ich keinen Plan hab, worin sich die tausend Baguettesorten unterscheiden. Nun denn, sie gab mir zwei stinknormale Baguette und wünschte mir viel Spaß für den weiteren Austausch. Freundliche Frau!
Zum Abendessen gab es dann Choux aux patates, also irgendwelche Kroketten ähnlichen Fluffen. Dazu Fleisch von der Pute! Zum Dessert Joghurt. Ich ging dann auch relativ schnell ins Bett, da der Tag an und für sich recht anstrengend war.

Heute morgen selbe Prozedur. Nur dass mein Tag heut mit Französisch begann. Schülervortag. Haha, ihr müsst wissen, dass sich ein Vortrag in Frankreich wesentlich von dem in Deutschland unterscheidet! Ich war total überfordert, da ich gar nicht wusste, worum es geht. Sie warfen nur so mit Worten um sich, keine erkennbare Struktur… Da haben wir den ersten Punkt. In Deutschland benötigt man eine Gliederung. Hier nicht. Punkt zwei, in Deutschland sollte man Stichpunkte machen und sich Sätze basteln im Kopf, gut, sollte man hier auch, aber sie haben nur vorgelesen. Und das in einem Tempo, dass selbst die Franzosen nicht mitschreiben konnten! Ich hab am Ende nichts verstanden, außer dass es um Jean-Baptiste Poquin, den Autor von Don Juan, ging. Es folgte vom Lehrer eine kleine Standpauke, zum Thema Schnelligkeit und dann eine Auffrischung der Zahlen, also wann eine Zahl auf s oder x endet und man das mitspricht, damit haben selbst die Franzosen Probleme, aber ich hab’s verstanden!
Geographie war das nächste was anstand. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich heute mit bei der Wiederholung der gestrigen Stunde mitmachen konnte! Aber das neue Zeug war schwer zu verstehen. Ich hab deshalb entschieden, meine Notizen auf Deutsch zu machen, damit ich ihr trotzdem weiterhin folgen kann. Wir sprechen zurzeit über Entwicklung und Entwicklungsländer, soweit ich das verstanden habe. Dann gab es noch eine Freistunde und eine Stunde Physik, wir haben mit der Frequenz angefangen. Ich hab alles verstanden, bis auf die Hausaufgabe! ;-)
Dann ging es Heim zum Essen, das erste Mal alleine, das war mir bewusst, aber ich bin ja nicht orientierungslos und habe den Weg natürlich gefunden! Als ich die Schule verließ, begegnete ich ein paar Klassenkameraden von Pierre, einer meinte aus Spaß: „Na? Hat dich Pierre vergessen?- Mach dir nichts draus, er vergisst immer seine Sachen.“ Ganz schön garstig die Menschen ;-)
Aber als ich dann erfuhr, dass Guillaume Thilo schon dreimal verloren hat und ihn dann im Schulhaus suchen musste, musste selbst ich lachen!
Zuhause gab es dann die Perlhuhnreste mit den Krokettendingern und Karotten. Dann hab ich mich hingelegt, weil ich müde war. Das Ende vom Lied. Ich hab bis um 7 geschlafen. Dann gab’s Essen. Ich hab mich auch entschuldigt, aber sie meinten, so ginge es auch schon der anderen Deutschen, das sei ganz normal, die Umstellung eben.
Zum Abendessen gab es Risotto und Gehaktes-Käse-Klopse. Meine Leibspeise wird es nicht. Als Dessert wieder die Joghurts und Eis. Die beste Neuigkeit heute war, dass ich morgen die ersten beiden Stunden Ausfall habe. Die Lehrerin sei nicht da! Also geht es für mich erst um 10 los! Also eigentlich 10.20 Uhr. Und dann habe ich drei Stunden Unterricht und kann um 2 schon wieder gehen. Lohnt fast gar nicht, zumal es eine Stunde Mathe, eine Englisch und eine Deutsch sind, für die ich hingehe :’D

Ich schau jetzt noch Percy Jackson auf französisch, den ersten Teil und wünsch Euch eine gute Nacht!

Euer Nico!

3 Kommentare:

  1. Percy Jackson (erster Teil) ist auch weitaus teilweise besser wie der zweite. Im zweiten gefallen mir die neuen Charaktere jedoch mehr oder weniger besser.

    Zum Thema Vorträge in Deutschland... ich hatte noch nie Stichpunkte aufgeschrieben oder vergleichbares. Eine konsequente Gliederung existiert bei mir bei PowerPointlosen Vorträgen ebenfalls nicht.
    Mit einer PowerPoint ist es auch nur nach einzelnen Punkten geordnet.

    Ich bin da auch eher der Typ, der sich hinstellt und ne Stunde über das Thema erzählt. Meist sind es auch Vorträge wo ich das Wissen und das Interesse dran habe, das ich wirklich einfach mal 45 Minuten durchrede. Verständlich aber ;)

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    1. Okay, ich bin es nur von meiner Schule in Gera gewohnt, dass eine Gliederung eingeteilt sein muss in 1.;2.;3.;... und dann nochmal in 1.1 und 1.2 usw. das gibt bei einigen Lehrern sonst Punktabzug.
      Und dass man einen Text vom Blatt abliest, ist mir auch neu, aber nun gut, andere Schulen andere Sitten...

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    2. ^^... Gliederung existiert ganz ganz grob in meinem Schädel... so war das schon immer... weil das was ich vortrage interessiert mich eigentlich immer und darüber kann ich dann frei raus nen Vortrag halten.

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