Mittwoch, 20. November 2013

Ich kann's nicht lassen...

Montagmorgen. Ich hab fast verschlafen. 7 vor 8 aufgewacht und gedacht: "Scheibenkleister!" Aber anders als erwartet hatte ich genügend Zeit zum Essen und kam sogar noch pünktlich zum Unterricht. Wir hatten Französisch. Überraschenderweise waren wir auch nur 19 Leute, also ein kleiner Kurs. Die andere Gruppe hatte derzeit Mathe. Wir sollten uns Gedanken machen, über verschiedene Typen von Zeitungen und uns eine aussuchen, die wir dann in den kommenden Wochen präsentieren sollen. In Dreier-, bzw. in meinem Fall Vierergruppen. Gefolgt wurde diese Stunde von einer Stunde Mathe. Wir sollten eine Aufgabe mit den programmierbaren Taschenrechnern lösen. Das Problem an der Sache, mein Taschenrechner ist wesentlich umfangreicher als die grafikfähigen Taschenrechner meiner Mitschüler und meiner ist im Lehrbuch nicht erklärt. Das Ende vom Lied war, als die anderen ihre Aufgaben beendet hatten, hab ich grad herausgefunden, wie ich das mit meinem Rechner mache. Deshalb war die Lehrerin sehr stolz auf mich, weil ich mich allein zurecht gefunden habe. Darauf folgend sollten wir eine ähnliche Aufgabe mit dem Taschenrechner auf dem selber Weg lösen, da hatte ich dann den Vorteil: Ich brauchte lediglich die Startwerte ändern und hatte alle weiteren Ergebnisse. Es lebe der CAS, ein Instrument der Faulheit...
Die zweite Aufgabe sollten wir abgeben, damit sie sie benoten kann. Zum Abschluss hatten wir noch eine Stunde Geo, die wir der Kartographie widmeten und eine Stunde Deutsch, in der wir uns mit verschiedenen Aspekten der Schweiz, Mathilde und ich hatten Wilhelm Tell, beschäftigten. Natürlich durfte der Deutsche in der Klasse die Geschichte von Wilhelm Tell im Endeffekt erzählen. Nur gut, dass wir den in der achten Klasse behandelt haben, zumindest die Version von Schiller, ich hätte sonst nämlich passen müssen.
Wir durften dann erstmal essen gehen, um danach eine Stunde Physik zu haben, in der ich, wie es der Titel schon verrät, mal wieder den Lehrer verbessert habe. Denn wenn macht es bitte für einen Sinn, wenn auf einem Messgerät die Werte 20; 10; 5; 2; 1; 0.5; 0.2; 0.1; 50 stehen und man von 20-1 Millisekunden und von 0,5-50 Mikrosekunden hat? Es wäre doch viel sinnvoller von 20-0.1 die Millisekunden und 50 Mikrosekunden zu wählen oder nicht? Wenn der Physiklehrer das Messgerät schon nicht richtig lesen kann und mir dann nicht mal ordentlich erklären kann, warum er Mikrosekunden und nicht Millisekunden gewählt hat, obwohl die gestrichelte Linie, die normalerweise die unterschiedlichen Einheiten voneinander trennt, zwischen 0.1 und 50 ist, was sollen die Schüler, die nicht widersprechen da denn bitte lernen? Nun gut, er hat meine Meinung akzeptiert und sagte auch, so kann man es auch sehen, in einer Arbeit würde er es nicht als falsch werten, aber letztlich beharrte er auf sein Ergebnis getreu dem Motto: " Ich bin der Lehrer, ich habe Recht." Ein Grund mehr, warum ich Lehrer in Frankreich werden sollte. Keine Widerspricht mir.^-^
Das spektakuläre an der Sache war allerdings die Reaktion der Schüler und wie sie danach über die Situation voller Ehrfurcht sprachen. Sachen wie: "Monsieur, ce que vous dites c'est un truc de merde." also auf Deutsch: "Monsieur, das, was sie erzählen, ist große Schei*e!". Nein, sowas würde ich nicht zu einem Lehrer sagen, ich hab ihm das freundlich in meinem schlechten Schulfranzösisch erklärt, aber er hat verstanden, was ich wollte.
Nach einer Freistunde hatten wir noch eine Stunde Englisch, in der wir einen Test schrieben. Die erste Aufgabe war es, sechs Schulregeln der Schule auf Englisch wiederzugeben und das in sechs unterschiedlichen Formen. War machbar. Die zweite Aufgabe bestand darin, Sätze ins Englische zu übersetzen. Genauso machbar. Und die dritte Aufgabe, die mich am meisten verwirrte, teile sich in zwei Teile. Teil eins bestand darin, alle Wörter aus einem Dialog, an die wir uns erinnerten, wiederzugeben. Wir hörten den Dialog drei mal. Das Ende vom Lied war, dass ich den kompletten Dialog aufgeschrieben habe. Und die zweite Aufgabe bestand darin ein Profil zur befragten Person im Schriftlichen zu gestalten. Keine große Sache würde ich sagen. Zum Abschluss gab es eine Stunde Sozi-Wirtschaft. Diesmal war es spannender als das letzte Mal, aber trotzdem nicht spannend genug, um konzentriert zu bleiben.

Am Dienstag fielen alle Mathestunden aus, was mich sehr erfreute, denn ich konnte eine Stunde länger schlafen! Der Tag begann dann aber mit zwei Stunden Französisch, in denen wir Don Juan schauten und darüber diskutierten, ob wir uns die Szenen genauso vorstellen oder ob wir andere Bilder vorm geistigen Auge hatten. Die Zeit verging recht schnell und wir hatten zwei Freistunden darauf, weil Mathe ja ausfiel. Das heißt, wir konnten sozusagen zwischen den zwei Stunden essen, sodass nicht so ein Gedränge in der Kantine war und man auch schnell einen Platz fand. Dann hatten wir Englisch, wo wir ein neues Thema begannen. New York. Nur gut, dass wir das nicht schon in der achten oder neunten Klasse hatten. Mir fiel nur ein Stadtteil nicht ein und zwar Brooklyn. Aber das war nicht so schlimm. Wir begannen das Kapitel mit einem Arbeitsblatt, auf dem die erste Aufgabe darin bestand, die richtig geschriebenen Worte mit den dazupassenden Lautschriften zu verbinden. Zur Auswertung mussten wir die Worte aussprechen, bzw. jeder mal eins davon. Da die Englischlehrerin aber so begeistert von meiner Aussprache war, durfte bzw. musste ich alle Worte vorsprechen. Na ja, passiert halt. Darauf folgte eine Geschichtsstunde, in der wir umfassend die Arbeit ausgewertet haben, bzw. auch gleich korrigiert haben. Darauf folgte eine weitere Freistunde, ehe Frau Olivier auf uns mit den Deutschtests wartete. Ich habe 13 Punkte, im deutschen Punktesystem bekommen. Also eine 1- oder in französische Punkte umgerechnet 17,5 Punkte in etwa. Ich bin sehr zufrieden mit mir, denn die Dinge, die falsch waren, waren Sachen, von denen ich keine Ahnung habe, wie zum Beispiel das passé simple. Ich habe das fast zum ersten Mal gehört. Ich kann aber bereits ein Verb darin beugen und zwar être(sein) je fus, tu fus, il fut, nous fûmes, vous fûtes, ils furent. Ich habe aber weder Ahnung, wann ich es verwende noch wie ich es bilde. Aber das soll mir noch beigebracht werden von Frau Olivier. Das finde ich richtig nett von ihr!

Der Mittwoch begann mit einer Stunde Französisch, in der wir Don Juan weiterschauten, unsere Interpretationen bekommen wir nächste Woche zurück, wo wir sie auch gemeinsam korrigieren. Weiter ging es dann mit einer Stunde Geo, in der wir Grafiken auswerteten, das hab ich sogar komplett verstanden heute! Nach einer Freistunde hatten wir zum Abschluss noch eine Stunde Physik, in der wir erst Aufgaben rechneten und dann einen kurzen Überraschungstest von 20 Minuten schrieben. Ich war nicht sehr überrascht, ich konnte zum Glück alles! :-)
Danach ging es Heim und ich hab die Mathehausaufgaben für Montag gemacht, da wir sie abgeben müssen. So ordentliche Hausaufgaben hatte ich noch nie! Mit verschiedenen Farben gearbeitet etc.. Da es morgen wieder Eislaufen geht, hab ich mich mit einem Klassenkameraden, der hier in der Nähe wohnt, verabredet, mit dem selben Bus zu fahren, da komme ich hoffentlich nicht zu spät. Aber laut Wetterbericht, soll es sogar morgen schneien. Nicht allzu weit von hier, in St. Etienne lagen heut morgen 20 cm Schnee, in den Wäldern rundherum gar 40 cm! Hier lag eine hauchdünne Schicht, aber es war Schnee! Wenn ich komme, schneit es selbst an Orten, wo es sonst fast nie schneit! Ich bekomm meine weißen Weihnachten schon noch!
Aber morgen erstmal wieder Eislaufen!!!

Bis bald und gute Nacht!

Euer Nico

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