Der Tag beginnt von neuem und du bist am Heulen, weil du dich
mit der Dusche immer noch nicht so recht verstanden hast… Irgendwann kommt das
große Klick noch… hoff ich…
Gut, aber reden wir vom restlichen Tag! Es war wunderschönes
Wetter heute!
Nach dem Frühstück, mal wieder mit „pain grillé“, blieb mir
noch Zeit mich fertig zu machen, bevor es in die Stadt der Liebe, nach Paris,
gehen sollte!
Mit RER, Métro und wie der andere Rest an Zügen heißt, ging
es recht zügig zur „Cité de la musique“. Auf jeden Fall lohnenswert, wenn man
sich für Musik interessiert, besonders für ihre Geschichte und die Instrumente!
Es war traumhaft, ehrlich. Der Audioguide war zwar auf Französisch, genau wie
die tausend Beschreibungen… Aber, ich hab das meiste verstanden. Was ich vorher
wusste, wurde umso leichter von mir verstanden… liegt ja schließlich nahe ;-)
Bei den Instrumenten war auch alles dabei, von der Laute,
über die Zither und Mandoline, bis zur Gitarre. Die ausgefallensten Instrumente
wurden ausgestellt. Eine dreihalsige Gitarre war da noch ein Minimum an
Kuriosität. Ein „Octobass“ mit drei Saiten, so dick wie Wiener, und bestimmt
drei bis dreieinhalb Meter groß, war schon eine gigantische Nummer. Aber auch
Fagotte konnte man sehen, in den verschiedensten Farben und Formen! Sogar mit
Drachenköpfen, wo eigentlich der „Ausgang“ für de Töne sein sollte!
Wir verbrachten über 4 Stunden darin mit dem Anhören von
Musikstücken aller Epochen, dem Betrachten verschiedenster Instrumente aller
Epochen und Kontinent und vor allem dem Ausprobieren der verschiedenen
Instrumente. Zur Probe gab es eine Violine, eine Miniorgel, eine Trompete, ein „Lamellofon“
und so ein neuartiges, technisches Gerät, bei dem man Töne erzeugt, wenn man
seine Hand entlang der Antenne vertikal oder horizontal bewegt. Lustige
Erfindung für zwischendurch.
Aber einen Tipp muss ich euch noch geben: Ist die Métro in
Paris mal wieder total überfüllt und ihr findet keinen Sitzplatz? Dann probiert
Euch im Surfen. Stellt Euch auf das Ding, wo die Bahn sich drehen kann, das aus
Metall. Und wenn die Bahn durch Kurven oder über Hügel fährt, viel Spaß beim
Gleichgewichthalten! Es macht viel Spaß!
Ich hab heute kaum vom Essen geschrieben.. Zum Mittag gab es
selbstgebackene Muffins, aber nicht, wie ihr jetzt sicher denkt, lecker und sau
süß, nein, sie waren lecker und herzhaft. Mein erster Gedanke waren diese
Chilli-Cheese-Nuggets von Burgerking, es schmeckte sehr ähnlich. Ich lass mir
morgen das Rezept geben und schreib Euch mal, wie man die macht, dann könnt Ihr
mal ausprobieren, ob sie Euch auch schmecken!
Im Zug zurück nach Rouen haben wir uns über das
Fremdsprachenlernen unterhalten. Ich hab meiner Gastmutti einige deutsche Worte
beigebracht und sie mir einige französische. Zum Beispiel das Wort für Nutria!
Rapidon, falls es jemanden interessiert! ;-)
Die Franzosen sind auch genauso faul, wie wir Deutschen,
auch wenn ich das nicht so rüber bringen konnte. Ich habe der Mutti nämlich
beigebracht, wie die verschiedenen Nussarten auf Deutsch heißen. Haselnuss,
Walnuss, Erdnuss und Kokosnuss waren es, glaube ich. Und ich habe dann
erfahren, dass die Franzosen zur Haselnuss „noisette“ sagen, zur Wallnuss „noix“
und alle anderen Nussarten werden mit „noisette/noix de“ gebildet, ob es nun
eine „noisette“ oder „noix“ ist, entscheidet die Größe! ;-)
Zum Abendessen gab es heute Erbsen in Soße mit gebratenen
Gehaktesklöpschen, darauf folgend wieder Champignons. Der Käse wie üblich und
zum Abschluss ein Eis bzw. das Schokoladenzeug von gestern. Auf jeden Fall
seeeeehr lecker!
Halloween wird hier genauso begangen, nur das die Kinder
nicht so kreativ bei der Kleiderwahl sind. Zumindest sehen sie von oben sehr
normal aus, wo einen in Deutschland spitze Hüte, Spinnen, Zauberstäbe oder sonst
was angucken! Und meine Familie rückt nichts Süßes raus, die Antwort ist immer:
„Das können wir selber essen, da brauchen wir keine Hilfe, aber danke für das
Angebot.“ Find ich persönlich sehr kreativ, muss ich sagen… und jetzt stell ich
auch noch fest, dass ich das Wort kreativ gleich drei mal in einem Abschnitt
verwendet habe, das erscheint mir sehr unkreativ, da ich mir kreativerweise
auch mal andere kreative Wörter aussuchen könnte. Aber dazu bin ich zu faul und
nicht kreativ genug. Ich hoffe, ich konnte Euch jetzt genügend Kreativität für
die nächsten Tage geben, falls sie mir jetzt fehlt, interpretiert Euch
demnächst etwas Kreatives hinzu. ;-)
Bonne Chance!