Fühlt Ihr Euch
montagmorgens so, als könntet Ihr Bäume ausreißen?- Nein? Ich mich auch nicht...
Und trotzdem fing
mein Tag mit Frühaufstehen an ;-) Glücklicherweise hatten wir aber Französisch
und übten etwas an unseren Theaterstücken, was das nur werden soll...
Gefolgt wurde das
morgendliche Theaterspiel von einer Stunde Mathe. Zu Beginn bekamen wir
ein Weihnachtsgeschenk: eine DM. Das Geschenk an der Sache war, dass wir sie
bis Freitag abgeben sollen, juhu! Dann gab sie uns zwei lineare Funktionen, zu
denen wir jeweils die Vorzeichentabelle erstellen sollten. Das klappte bei mir
ruckzuck und ich widmete mich der DM, ich hatte schon die ersten beiden
Aufgaben, die auch das Zeichnen eines Koordinatensystems beinhalteten, erledigt,
als die anderen mit der Unterrichtsaufgabe abschlossen. Dann erklärte sie, dass
wenn man die beiden Funktionen zusammen multipliziert, man eine quadratische
Funktion erhält, um die Klasse zu testen, fragte sie, wie die Funktion denn im
Koordinatensystem aussehen würde. Zu ihrer Überraschung wusste ich es und
konnte ihr gar sagen, ob sie nach oben oder unten geöffnet ist. Dann gab sie
noch eine quadratisch Funktion, bei der es auch galt, nachdem gleichen Prinzip
vorzugehen. Im Endeffekt bedeute das für mich, genug Zeit zu haben, um die DM
fertig zu stellen. Als ich sie fragte, ob ihr vielleicht ein Missgeschick
unterlief, wurde sie leicht rot und meinte, alles hätte seine Richtigkeit, ich
dachte nur, ist klar, wenn man zwei Punkte in einer humanen Darstellung sieht,
sucht man am besten einen dritten Punkt, der um Weiten auswärts liegt, aber nun
ja, mir soll es egal sein, ich kann ja einfach tricksen und die Abszisse etwas
anheben, hüstel. ;-)
Weiter ging es
mit Geschichte, wo wir unsere Klassenraumkarten abgeben sollten, was auch alle
taten. Dann fingen wir an zu lernen, wie man einen ‚keine-Ahnung-was’ schreibt.
Im Endeffekt beginnt man mit der Einleitung, in der man Thema, Problematik und zu
bearbeitende Dokumente vorstellt, sowie sein Vorgehen. Im Hauptteil folgt dann
die Bearbeitung der Dokumente mit dem Einfließenlassen des eigenen Wissens. Zum
Schluss soll man dann eine ‚fermeture’, also eine Schließung der Problematik schreiben, mit andern
Worten eine Zusammenfassung und Schlussfolgerung und danach eine ‚ouverture’, eine Eröffnung einer neuen Problematik. In
der folgenden Deutschstunde schrieben wir einen Vokabeltest, aus Faulheit
übersetzte ich Worte, wie ‚indifférence’ mit Indifferenz, im Gegensatz zu den
Schülern kann ich mich schließlich mit der Lehrerin über meinen Sprachgebrauch
streiten. :-P Beim Essen passierte nicht besonderes, weshalb ich gleich von
Chemie erzähle, wo ich alle wichtigen Worte verstanden habe! Keine Fremdworte
mehr, außer bei den Geräten! Cool, oder? Dann kann Freitag ja kommen!
In Englisch
lernten wir dann drei verschiedene Methoden, einen Hörtext zu verstehen,
sinnlos, meines Erachtens. Methode eins: Zeile für Zeile aufschreiben, was man
verstanden hat und wenn man denkt es fehlt etwas, eine Zeile frei lassen. Beim
zweiten hören, dann die leeren Zeilen auffüllen und beim dritten Hören
Ergänzungen tätigen. Machbar, aber umständlich, finde ich.
Methode zwei:
Beim ersten Hören den Text verstehen und große Themenbereiche aufschreiben. Beim
zweiten und dritten Hören dann die jeweiligen Erläuterungen zu den Themen
tätigen. Relativ ordentlich, wenn man weiß, worauf man achten soll, auch
relativ naheliegend.
Methode drei:
Zeichne 3 Kreise oder Spalten. Schreibe beim ersten Hören alles auf, was du
mitbekommst. Beim zweiten Hören notierst du alles weitere, was du beim ersten
Hören nicht hattest, du kannst auch Pfeile zwischen dem ersten und dem zweiten
Kreis einzeichnen. Und beim dritten Hören ebenfalls wieder Unklarheiten
ausräumen. Das kommt meiner Methode am nächsten, wenn ich alles aufschreiben
soll. Ich schreibe drauf los und schreib dann, was ich beim ersten Hören
vergessen hab, beim Zweiten aber höre, irgendwo drüber, dahinter, darunter, da
wo halt Platz ist. Meine Aufzeichnungen sind demzufolge für Außenstehende
schwer verständlich, aber ich weiß damit sehr viel anzufangen und das soll ja
die Hauptsache sein! Danach hatten wir Schluss, denn SES fiel ja aus. Am Abend
habe ich nur den Text für’s Wochenende fertig geschrieben, da mir, wie ich
vielleicht schon mal erwähnte, am Sonntagabend der Computer ausgegangen ist,
als ich beim Essen war. Das doofe an der Sache war, dass ich meinen Text schon
bis zum Samstag fertig hatte und nur noch der Sonntag hätte angehängt werden
müssen. Aus Wut konnte ich Sonntagabend nicht mehr schreiben und beendete
Montag!
Dienstag fing mit
Mathe an, wo wir die Arbeiten wieder bekamen. Ich hatte 16. Ja, nur 16. Lag
aber daran, dass ich die eine Aufgabe nicht ganz verstanden habe und somit die
Hälfte vergaß. Ich würde ja sagen, blöd gelaufen, aber passiert halt in einem
fremden Land. Das wären gesamt 4 Zahlen mehr gewesen, die nicht mal schwer zu
finden waren… aber was soll’s!
In Französisch
sollten wir uns dann mal allein einen Plan zu einem Textauszug von Candide
machen, den wir sonst immer zusammen ausarbeiten. Als er dann zu mir kam und
sah, was ich gefunden habe, fand er die Ansätze gut und half mir etwas dabei,
da noch was rauszuholen. Im Endeffekt dürfen wir nämlich bis nach den Ferien
einen Kommentar dazu schreiben und abgeben, auf Grundlage des Plans, den wir in
der zweiten Stunde dann verglichen. Danach hatten wir noch eine Stunde Mathe,
in der wir etwas Prozentrechnung machten. Zum Glück gab es darauf Essen, denn
der Magen knurrte. Es war doch etwas komisch. An der Essensausgabe angekommen,
gab es als Aperitif Jakobsmuscheln. Zum
Hauptgang hatte man die Wahl zwischen Känguru, Scholle und einem anderen außergewöhnlichen
etwas. Das Dessert war entweder ein Schokocreme-Etwas mit Schokoboden, in dem
ein Baiser versteckt war. Das Wort Baiser ist im Französischen überhaupt nicht
gleich, es heißt Meringue, aber nur, weil Baiser als Substantiv der Kuss ist
und als Verb für küssen, aber eher für Geschlechtsverkehr haben
(umgangssprachlich) verwendet wird. Die zweite Wahl war ein
Himbeercreme/konfitür/glasurdings auch Biskuitteig mit weißen Schokoraspeln. Und
als krönenden Abschluss gab es für jeden noch ein Beutelchen mit Schokolade. Einem
Weihnachtsmann und diversen Christbaumkugeln. Und die größte Überraschung war,
dass mitten beim Essen Musik an ging. Laute Musik. Es war Thriller von Michael
Jackson! Und alle standen auf, also musste ich auch mal schauen, was da los
war! Es waren 12 oder 16 Mädchen, die sich in der Mitte der Cafeteria zwischen
den Tischen platzierten und zu dem Lied tanzten. An die Musikschüler die das
lesen: Die Kralle müssen sie noch üben, die klappt nicht so überzeugend, wie
bei Bambi. ;-) Aber sonst war es mal eine gelungene Abwechslung, wir dachten
erst es wir ein Flashmob, weil die ganze Schlange die gleiche Kopfbewegung
machte. Das wäre auch lustig gewesen! Noch dazu hatten die Küchenfrauen zum
größten Teil Weihnachtsmützen auf, was noch mehr Weihnachtsgefühl brachte und
meine Stimmung wesentlich anhob! J
Weiter ging es
mit Englisch, wo wir eine Arbeit schrieben, wir sollten den Hörtext nur zweimal
hören, kein Problem. Am Ende haben wir ihn trotzdem dreimal gehört… Die Arbeit
war auf jeden Fall machbar und ich habe Cloé immer geholfen, wenn die Lehrerin
auf den PC schaute, das war vielleicht eine lustige Aktion, mit der einen Hand
was auf meinen Notizzettel geschrieben und mit den Augen die Lehrerin fixiert. J
In Geschichte
bekamen wir unsere Geoarbeiten wieder, kein sehr gutes Ergebnis, der Schnitt
lag unter 10. Mir sagte sie, ich habe die Aufgaben schlecht beantwortet, weil
ich sie wahrscheinlich falsch verstanden habe, jedoch fand sie, dass ich sehr
intelligente Dinge geschrieben habe, weshalb sie mir 12 Punkte gab. Von den
intelligenten Dingen war eines zum Beispiel, dass ich das französische Dokument
auf Deutsch übersetzt habe, mit dem Wörterbuch. Und in dem übersetzen Teil hat
sie mir einen inhaltlichen Fehler angestrichen, das ist doch eine Leistung,
nicht? ;-)
Die Karte vom Klassenzimmer
gab es auch zurück, sie ist bei der Mehrheit gut ausgefallen, außer bei mir,
ich bekam keine Note, da es sonst angeblich sehr schlecht wäre. Aber wo sind
wir denn? Im Kindergarten? Ausmalbilder gehören nicht in die 10. Klasse, dass
ich das nicht allzu ordentliche mache, war mit von vornherein klar, denn Kunst
ist eh nicht so „mon truc“ oder mein Ding. Danach gab es zum Glück eine
Pause!!! Ich habe total vergessen, dass ich in die 1ABI gehen wollte, so ein
Mist, stattdessen war ich mit den anderen auf dem Schulhof und wir haben etwas
Musik gemacht, da Morgane ihre Gitarre dabei hatte. In Deutschliteratur
verbrachten wir die meiste Zeit damit, die Hausaufgaben zu korrigieren und
haben letztlich recht wenig anderes gemacht. Ich hoffe meine Pakete kommen bald
an, denn wenn nicht, kann ich keine deutschen Leckereien am Freitag mitbringen L
Der Mittwoch begann mit einer
Stunde Französisch, wo mir und wahrscheinlich auch der Klasse, nahe gebracht
wurde, wie man einen Text, bzw. einen Kommentar in dem Fall oder später auch
eine Dissertation auf Französisch verfasst und wie es strukturiert sein muss. Ich
habe es verstanden, ob ich es aber auch so ausdrücken kann, wie ich möchte,
wird die große Frage! ;-)
Weiter ging es mit Geschichte,
was ja sowieso nicht mein Fach ist. Aber wir haben nicht viel geschafft, zum
Glück, sie hatte nur genug Zeit eine Arbeit anzukündigen, zwei Wochen nach den
Ferien, wo ich auch noch da bin. Dann hatten wir erstmal eine Pause und eine
Freistunde, in der ich Thilo sah, zum vorletzten Mal dieses Jahr!!! Denn morgen
ist sein letzter Tag an der Schule! L
Nichtsdestotrotz gibt es aber
auch noch andere Leute, mit denen ich Deutsch reden kann, wie zum Beispiel die
Lehrer! Was ich nämlich nicht erwähnte am Montag war, dass ich zur Mittagspause
von Frau Grémillon ins Lehrerzimmer bestellt wurde, da sie mir eine Kopie der
Buchseite geben wollte. Ich kam aber vor ihr dort an und wollte mich zu ihr
durchfragen. Also fragte ich Mme Butel, von der ich wusste, dass es die Deutschlehrerin
von Pierre ist, ob denn Frau Grémillon im Lehrerzimmer sei. Sie sagte nein. Sie
sprach auf Deutsch mit mir, um das mal zu erwähnen, fragte aber ihr Kollegen
auf Französisch, ob Frau Grémillon da sei, bzw. wo sie sei, die aber alle auf
Deutsch antworteten. Das hat mich so verwirrt, dass sämtliche Lehrer Deutsch
sprachen, dass ich total von den Socken war, als Frau Grémillon dann endlich
kam und mir die Seite kopierte. Die Kopierer hier funktionieren nicht mit
Kopierkarte sondern mit einem Benutzernamen und Passwort, das ist doch mal
High-Tech oder? Und das Lehrerzimmer ist nicht nur ein Zimmer, sondern fast ein
ganzes Haus!!!
Nach der Freistunde hatte ich
noch Chemie, wo ich endlich auch die restlichen Fremdwörter verstand, die bis
dato noch unklar waren. Ausnahmsweise aß ich auch in der Kantine, mit Allan,
Morgane und Claire. Später sind noch Hugo und Amaury hinzugestoßen. Morgen
werde ich zum Deutschunterricht der 1ABI gehen, da mich Frau Olivier fragte, ob
ich Interesse hätte, denn sie würden etwas lustiges machen, lass ich mich mal
überraschen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Plätzchen backen, als mich dann
jemand fragte: „Warum backt man denn in Deutschland in der Vorweihnachtszeit so
viele Plätzchen?“, war meine spontane Antwort: „Damit man Weihnachten weniger
Stress hat!“ Das ist doch die beste Antwort, nicht?
Nun ja, nach zwei
Fehlversuchen, da ist das Backpapier vom Rost gefallen, samt den Plätzchen, das
ist ein Rosteinsatz in einer Mikrowelle, so muss man sich das vorstellen,
schaffte ich es dann endlich die Plätzchen zu End zu backen. Und nun habe ich 3
Eispackungen voll! Das reicht hoffentlich bis Weihnachten!
Gute Nacht und bis bald!
Euer Nico!
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